Berlin - Ecke Bundesplatz: 2. Die Aussteiger
Vor 24 Jahren begannen Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich mit der Arbeit an ihrer Langzeitdokumentation BERLIN – ECKE BUNDESPLATZ. Im Mittelpunkt stehen einige Bewohner aus einem ganz normalen Berliner Kiez, deren Weg ins Jahr 2000 eine Reihe kürzerer und längerer Filme dokumentieren. Die Protagonisten ergaben von Beginn an einen typischen Querschnitt durch ein altes Westberliner Quartier. So wurden Witwen, ein Staranwalt, Aussteiger, Kleingewerbetreibende und eine alleinerziehende Mutter zu Chronisten ihrer Wilmersdorfer Welt.
Für fünf neue Folgen der Serie besuchten die Filmemacher ihre Protagonisten erneut. In MÜTTER UND TÖCHTER geht es um eine Frau, die ihre Töchter alleine großzog und darüber in die Sozialhilfe abrutschte. DIE AUSSTEIGER erzählt, was aus den Plänen und Träumen eines schwulen Paares wurde. In SCHÖN IST DIE JUGEND … stehen eine engagierte 89-Jährige und ihr späterer Altenpfleger im Mittelpunkt, der sich selbständig macht. DIE KÖPCKE-BANDE handelt von einer Familie, deren Mitglieder fast ausnahmslos im künstlerischen Bereich arbeiten, während DER YILMAZ-CLAN den gesellschaftlichen Aufstieg einer Migrantenfamilie schildert. Am Berliner Bundesplatz verschmelzen Alltagsleben und Zeitgeschichte zu einem Bild der deutschen Wirklichkeit.
BERLIN ECKE BUNDESPLATZ – DIE AUSSTEIGER ist ein Zeitdokument der besonderen Art. Wie selbstverständlich nehmen sie für sich in Anspruch, ein richtig vernünftiges Leben zu führen: Reimar Lenz, der unangepasste Intellektuelle, der 22 Jahre lang 14-tägig seine bescheidene Stube in einen politischen Salon verwandelte und Hans Ingebrand, der Ex-Polizist, Maler und Masseur.
Seit 37 Jahren ein Paar, seit 2002 Partner auf Lebenszeit, führen sie ein Leben jenseits von materiellem Luxus und bürgerlicher Absicherung. Sie haben höhere Ziele. Internationale, interreligiöse oder interkulturelle Verständigung liegen ihnen am Herzen. Mahnwachen, Friedensarbeit oder Diskutierzirkel bestimmen ihren Alltag. Aber auch die „Aussteiger“ werden nicht jünger, müssen sich mit dem Älterwerden, mit Krankheiten und Tod auseinandersetzen.
DIE AUSSTEIGER ist das Portät einer langjährigen Lebensgemeinschaft im Kontext der Berliner Subkultur vor und nach der Wende.
Details
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Länge
89 min -
Land
Deutschland -
Vorführungsjahr
2009 -
Herstellungsjahr
1986-2008 -
Regie
Hans Georg Ullrich, Detlef Gumm -
Mitwirkende
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Produktionsfirma
Känguruh-Film-GmbH -
Berlinale Sektion
Special -
Berlinale Kategorie
Dokumentarfilm
Filmografie Hans Georg Ullrich
1979 Deutschlandgeschichten | 1981 Vom Überstehen der Stürme | 1984 Drei Wochen Nordost
Filmografie Detlef Gumm
1979 Deutschlandgeschichten | 1981 Vom Überstehen der Stürme | 1984 Drei Wochen Nordost