FLUIDØ
Im Jahr 2060 ist die Welt von Aids befreit. Allerdings sind bei einigen Menschen die HI-Viren zu einem Gen mutiert, aus dem sich eine Droge gewinnen lässt, die zum Rauschmittel des 21. Jahrhunderts geworden ist. Eine Geheimpolizei versucht mithilfe virtuell unterstützter Direktkontrollen zu ermitteln, wer Träger*in dieses Gens ist. Währenddessen müssen anderenorts junge Männer an ein Kabelsystem gefesselt Sperma für die Gewinnung marktbeherrschender Pharmazeutika produzieren.
Die in Taiwan geborene Multimediakünstlerin und Filmemacherin Shu Lea Cheang hat in Berlin einen dystopischen Science-Fiction gedreht, bei dem es um die Macht von Körperflüssigkeiten und um deren Gewinnung geht. In Form einer orgiastischen Oper inszeniert sie einen atemlosen Reigen aus Körpern, Sekreten, Performances und sexuellen Akten, die oft im Dienste einer übergeordneten Ökonomie stehen. Ein über weite Strecken experimentelles und ungewöhnliches, auf konsequente Art parapornografisches Drama, in dem die Grenzen zwischen den Geschlechtern sowie zwischen homo-, hetero-, bi-, trans- oder intersexuell kontinuierlich verschwimmen.
Details
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Länge
80 min -
Land
Deutschland -
Vorführungsjahr
2017 -
Herstellungsjahr
2017 -
Regie
Shu Lea Cheang -
Mitwirkende
Candy Flip, Bishop Black, Kristina Marlen -
Produktionsfirma
Jürgen Brüning Filmproduktion -
Berlinale Sektion
Panorama -
Berlinale Kategorie
Spielfilm
Bilder aus dem Film
Biografie Shu Lea Cheang
Geboren 1954 in Taiwan. Die Filmemacherin und Multimediakünstlerin studierte Filmwissenschaften an der New York University. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden unter anderem im New Yorker Whitney Museum of American Art sowie im Guggenheim Museum gezeigt. Ihr Film Fresh Kill feierte in der Sektion Panorama Premiere, I.K.U. wurde auf dem Sundance Film Festival präsentiert. Fluidø ist ihr dritter Spielfilm. Sie versteht sich selbst als digitale Nomadin und realisierte Projekte in Tokio, London, Berlin, Amsterdam und Zürich, bevor sie sich in Paris niederließ, wo sie derzeit lebt.
Filmografie Shu Lea Cheang
1994 Fresh Kill | 2001 I.K.U