Francine
Nach Verbüßung einer Haftstrafe lässt sich Francine in der nordamerikanischen Provinz nieder. In Aushilfsjobs versucht sie gesellschaftlich wieder Fuß zu fassen. Doch der erhoffte Halt droht ebenso zu scheitern wie ihre Versuche, Verbindungen zu Menschen in der Kleinstadt aufzubauen. Doch bleiben menschliche Beziehungen bloße Strohfeuer, Sicherheit findet Francine lediglich bei Tieren – eine Entwicklung, die sich als tragischer Irrweg erweist.
Brian M. Cassidys und Melanie Shatzkys Spielfilmdebüt FRANCINE konzentriert sich auf seine Titelfigur und begleitet sie auf einem kurzen Abschnitt ihres Lebens. Oscar-Preisträgerin Melissa Leo verdichtet die Sehnsüchte und Nöte der verstörten Protagonistin mit bemerkenswerter Präzision und entfaltet dabei enorme schauspielerische Wucht. Die Erzählweise des Films liefert keine psychologischen Herleitungen. Dennoch kommen wir dieser fragilen Person, deren Leben keine Linie aufweist, sondern aus aneinander gereihten Zuständen besteht, immer näher. Der Film findet eindrucksvolle Schauplätze, an denen die Protagonistin wie ein Satellit durch die Bahnen ihres Lebens kreist: losgelöst, einsam und letztlich zum Absturz verdammt. (Ansgar Vogt)
Details
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Länge
74 min -
Land
USA, Kanada -
Vorführungsjahr
2012 -
Herstellungsjahr
2012 -
Regie
Brian M. Cassidy, Melanie Shatzky -
Mitwirkende
Melissa Leo, Victoria Charkut, Keith Leonard, Dave Clark, Mike Halstead -
Produktionsfirma
Pigeon Projects -
Berlinale Sektion
Forum -
Berlinale Kategorie
Spielfilm