Marilyn

Es ist nicht viel los im ländlichen Argentinien, wo der junge, schüchterne Marcos mit seiner Familie lebt. Die Umstände sind bescheiden und die Geschlechterrollen klar verteilt. Der heiße Sommer macht das Leben nicht eben leichter, doch das Geld muss verdient und die Kuhherde zusammengehalten werden. Marcos baut sich im Alltag immer wieder kleine Inseln der Freiheit, schminkt sich heimlich sein fast noch kindliches Gesicht oder schlüpft hinter verschlossener Tür in bunte Kleider. Der Karneval steht vor der Tür und soll Marcos' Leben genauso einschneidend verändern wie der unerwartete Umzug der Familie. Mit großer Ruhe und ganz ohne leitende Musik zeichnet Martín Rodríguez Redondo in seinem Debütfilm das zärtliche Porträt einer Jugend und einer vorerst unterdrückten Selbstfindung. Das Brummen der Motorräder verheißt gleichzeitig Freiheit und Bedrohung, und obwohl es aus dieser Welt kein Entkommen zu geben scheint, ist die Situation nicht hoffnungslos, denn irgendwann ist da der junge Federico. Kontemplativ sind die Bilder, geradlinig ihr Fluss, überraschend ist der Lauf der scheinbar vorherbestimmten Ereignisse. Eine Geschichte, die auf wahren Tatsachen beruht.

Details

  • Länge

    80 min
  • Land

    Argentinien, Chile
  • Vorführungsjahr

    2018
  • Herstellungsjahr

    2018
  • Regie

    Martín Rodríguez Redondo
  • Mitwirkende

  • Produktionsfirma

    Maravillacine
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Martín Rodríguez Redondo

Geboren 1979 in Buenos Aires, wo er am Centro de Investigación Cinematográfica Film und Fernsehen studierte. Er war Regieassistent und Produzent bei mehreren Dokumentarfilmproduktionen und drehte den Kurzfilm Las liebres (2016), der international auf Festivals gezeigt wurde und den Kurzfilmwettbewerb des argentinischen Instituto Nacional de Cine y Artes Audiovisuales (INCAA) gewann. Marilyn ist sein erster Langfilm als Regisseur.

Filmografie Martín Rodríguez Redondo

2016 Historias breves 12 | 2016 Kosice hidroespacial