Ne croyez surtout pas que je hurle

Der Bilderstrom ist endlos, eng getaktet folgen kurze Ausschnitte aus Hunderten von Spielfilmen aufeinander. Sie illustrieren über die gesamte Dauer dieses Found-Footage-Essays eine tagebuchartige Erzählung des Filmemachers aus dem Off, die den Zeitraum von April bis Oktober 2016 umfasst und ebenfalls in schnellem Tempo vorgetragen wird. Nach der Trennung von seinem Partner, mit dem er sich vor Jahren an einem abgelegenen Ort im Elsass niedergelassen hatte, lebt er dort isoliert, ohne Auto, ohne Arbeit, ohne Perspektive. Es geht um dieses Einsiedlerdasein, um Depression und Panikattacken, um seine Obsession, Unmengen von Filmen anzuschauen, die Heil und Fluch zugleich ist, um das Sterben des Vaters, den Besuch von Filmemacherfreunden aus Portugal, die Terroranschläge in Nizza, den Tod von Prince, Sinn oder Unsinn von Aktivismus, Filmarbeit in der 1. Person Singular, die Flüchtlinge im Mittelmeer und das Entrümpeln der Wohnung vor dem geplanten Umzug nach Paris, der ihn Licht am Ende des Tunnels sehen lässt. Die rasante Montage von Bildern und Off-Text verbindet persönliche Krise und Weltgeschehen und wird so zum Dokument einer Lebensphase und einer Zeit im Ausnahmezustand.

Details

  • Länge

    75 min
  • Land

    Frankreich
  • Vorführungsjahr

    2019
  • Herstellungsjahr

    2019
  • Regie

    Frank Beauvais
  • Mitwirkende

    Matthieu Deniau
  • Produktionsfirma

    Les Films du Belier
  • Berlinale Sektion

    Forum
  • Berlinale Kategorie

    Dokumentarfilm

Biografie Frank Beauvais

Geboren 1970 in Phalsbourg, Frankreich, studierte Anglistik. Von 1999 bis 2002 verantwortete er das Filmprogramm des Wettbewerbs des Belfort Entrevues Film Festival. Ne croyez surtout pas que je hurle ist sein erster abendfüllender Film.

Filmografie Frank Beauvais

2005 À genoux | 2007 Compilation, 12 instants d'amour non partagé | 2008 Je flotterai sans envie