Nunca vas a estar solo

Der in sich gekehrte Juan, Manager in einer Schaufensterpuppenfabrik, lebt allein mit seinem 18-jährigen schwulen Sohn Pablo. Während Pablo unbeschwert Tanz studiert, hofft Juan auf eine Chance, nach 25 Jahren Geschäftspartner seines Chefs zu werden. Als Pablo nach einem brutalen, homophob motivierten Angriff schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird, wird seinem Vater bewusst, wie weit sie sich innerlich voneinander entfernt haben. Fehlende Tatzeugen und hohe Arztrechnungen zwingen Juan, die stillen Konstanten seiner Existenz endgültig zu verlassen, um sich in einer diskriminierenden Realität zu positionieren. Immer wieder laufen seine Bemühungen ins Leere, bis er in den nächtlichen Straßen Santiagos seinen eigenen Gesetzen folgt, um seinen Sohn zu retten. Im März 2012 schockierte die Ermordung des offen schwul lebenden Chilenen Daniel Zamudio durch Neo-Nazis ganz Lateinamerika. Der Fall inspirierte Alex Anwandter zu seinem beeindruckend vielschichtigen Debüt: Mit großem Feingefühl spürt er in der Zurückgezogenheit des Vaters dem gewaltsamen Druck eingeschworener Männlichkeitsnormen nach – und löst sie im bunten queeren Lebenstraum Pablos auf.

Details

  • Länge

    82 min
  • Land

    Chile
  • Vorführungsjahr

    2016
  • Herstellungsjahr

    2016
  • Regie

    Alex Anwandter
  • Mitwirkende

    Sergio Hernández, Andrew Bargsted, Jaime Leiva, Edgardo Bruna
  • Produktionsfirma

    Araucaria Cine
  • Berlinale Sektion

    Panorama
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Alex Anwandter

1983 in Santiago de Chile geboren. Filmemacher und Musiker, der mit viel beachteten Alben und Videos hervorgetreten ist. Der Mord an einem schwulen Fan 2012 war der Auslöser für das Drehbuch zu NUNCA VAS E ESTAR SOLO.