Rage

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Sieben Tage, 14 Protagonisten, ein Schüler und seine Website. Ein Unfall, ein Mord und eine Krise in der New Yorker Modebranche. Zerbrochene Träume, bittere Auseinandersetzungen, heimliche Geständnisse: Sally Potters Film ist eine Tragikomödie über die Auswirkungen der Globalisierung im Infor­ma­­tions­zeitalter.
Sieben Tage lang dreht Michelangelo, ein junger Blogger, mit seinem Mobiltelefon in einem New Yorker Modehaus Hintergrundinterviews, während Merlin, ein Modedesigner mit familiären Wurzeln im Nahen Osten, die Präsentation seiner jüngsten Kollektion vorbereitet. Aus den Aussagen der Interviewten – darunter Minx (ein berühmtes Supermodel), Tiny Diamonds (der Finanzier im Hintergrund), Anita de Los Angeles (eine Näherin), Vijay (Pizzabote), Frank (Kriegsfotograf) und Mona Carvell (Kritikerin) – entsteht die bitter-komische Zustandsbeschreibung einer krisengeschüttelten Branche. In ihr sorgen die Globalisierung und eine stagnierende Wirtschaft für verschärfte Arbeitsbedingungen und eine wachsende Kluft zwischen Schein und Sein.
Unterdessen wird Michelangelo für die Beteiligten zum Hauptansprech­partner: Nachdem ein Model auf dem Laufsteg zu Tode gekommen ist und daraufhin in einer Mordsache ermittelt wird, gewinnen seine Interviews den Charakter von Beichten. Eine Welt, die der Oberflächlichkeit verfallen ist, wird unter dem sanften Blick eines Kindes auf den Kopf gestellt – und dabei verfügt Michelangelo doch ausschließlich über die Werkzeuge seiner Generation: über Internet und Handy.

Details

  • Länge

    99 min
  • Land

    Großbritannien, USA
  • Vorführungsjahr

    2009
  • Herstellungsjahr

    2008
  • Regie

    Sally Potter
  • Mitwirkende

    Simon Abkarian, Patrick J. Adams, Riz Ahmed, Bob Balaban, Steve Buscemi, Jakob Cedergren, Lily Cole, Judi Dench, Eddie Izzard, Jude Law, John Leguizamo, Daniel Oyelowo, Dianne Wiest
  • Produktionsfirma

    Adventure Film Production
  • Berlinale Sektion

    Wettbewerb
  • Berlinale Kategorie

    Spielfilm

Biografie Sally Potter

Sally Potter machte ihren ersten 8mm-Film im Alter von vierzehn Jahren. Seitdem hat sie sieben Spielfilme geschrieben und Regie geführt, sowie viele Kurzfilme (u.a. THRILLER und PLAY) und eine Fernsehserie, und sie hat bei Opern (Carmen für die ENO 2007) und anderen Live-Arbeiten Regie geführt. Ihr Hintergrund ist in den Bereichen Choreographie, Musik, Performancekunst und Experimentalfilm. ORLANDO (1992), Sally Potters gewagte Adaption des klassischen Romans von Virginia Woolf, brachte ihre Arbeit erstmals einem breiteren Publikum nahe. Es folgten THE TANGO LESSON (1996), THE MAN WHO CRIED (2000), YES (2004), RAGE (2009) und GINGER & ROSA (2012).

Sally Potter ist bekannt für innovative Formen und risikofreudige Themen und hat mit vielen der bekanntesten Kinoschauspieler unserer Zeit zusammengearbeitet. Sally Potters Filme haben über vierzig internationale Preise gewonnen und sowohl Oscar- als auch BAFTA-Nominierungen erhalten. Sie hatte eine umfassende Retrospektive ihrer Film- und Videoarbeiten in der BFI Southbank, London, im MoMA, New York, und in der Cinematheque, Madrid. Sie wurde 2012 mit einem OBE ausgezeichnet. Ihr Buch Naked Cinema - Working with Actors ist im März 2014 bei Faber & Faber erschienen. Sally Potter hat zusammen mit dem Produzenten Christopher Sheppard ihre Produktionsfirma Adventure Pictures gegründet.
-IMDb