Strákarnir okkar
Beim isländischen Erstligisten KR ist Óttar Thor der unangefochtene Star. Als er ahnungslos Reportern von seiner Homosexualität erzählt, löst er einen Sturm der Entrüstung aus. Selbstverständlich hat er vor seinem Eingeständnis weder daran gedacht, seiner Ex-Beautyqueen-Ehefrau noch ihrem pubertierenden Sohn oder gar seiner Mannschaft von seinem Coming-Out zu erzählen. Der Wirbel, den er jetzt verursacht, gibt der krisengeplagten Kleinfamilie den Rest und beim KR sitzt Óttar ab sofort nur noch auf der Ersatzbank. Der einst gefeierte Star kündigt und findet sich kurz darauf als besondere Attraktion einer schwulen Amateurfußballmannschaft wieder, zu deren Spielen ihn ein alter Freund eingeladen hat. Mit ihrem prominenten Neuzugang werden die Kicker zwar umgehend zum Stadtgespräch, doch steht die sportliche Leistung des Teams im krassen Widerspruch zur erlangten Popularität – zumal andere Mannschaften sogar Freundschaftsspiele verweigern. Die Kicker haben Angst, als schwul zu gelten. Auch Óttars Sohn kann sich mit der Homosexualität seines Vaters nicht abfinden. Schließlich möchte der KR-Manager auf den einstigen Star der Mannschaft doch nicht verzichten. Nach einigem Hin und Her willigt Óttar ein, unter einer Bedingung zu seinem alten Verein zurückzukehren: Der KR soll sich verpflichten, gegen das Schwulenteam anzutreten. Róbert I. Douglas: „Mein Film erklärt, was es bedeutet, als Schwuler in einer so vom Machismo geprägten Gesellschaft wie der isländischen zu leben, samt ihrem stereotypen Bild vom Mann als hart arbeitendem und ebenso hart trinkendem Fischer.“
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Details
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Länge
90 min -
Land
Island, Finnland, Großbritannien -
Vorführungsjahr
2006 -
Herstellungsjahr
2005 -
Regie
Róbert I. Douglas -
Mitwirkende
Björn Hlynur Haraldsson, Helgi Björnsson, Arnmundur Ernst, Lilja Nóttþórarinsdóttir, Sigurður Skúlason, Björk Jakobsdóttir, Þorsteinn Bachmann, Pattra Sriyanonge, Lilja Guðrún Jónsdóttir, Hilmar Jónsson, Felix Bergsson, Nanna Ósk Jónsdóttir, Stefán Jónsson, Björgvin Pétur Einarsson, Elli Jóhannesson, Damon Younger, Erlendur Eiríksson, Valdimar Flygering, Maríus Sverrisson, Víðir Guðmundsson -
Produktionsfirma
Icelandic Film Company -
Berlinale Sektion
Panorama -
Berlinale Kategorie
Spielfilm
Biografie Róbert I. Douglas
Douglas, der nordirisch-isländischer Abstammung ist, hat einen beträchtlichen Teil seines Lebens in Nordirland verbracht, wo er zwei Jahre lang Medienwissenschaften an der Universität von Ulster studierte. Douglas wurde in Island geboren, in einem kleinen Dorf Mosfellsbær, etwas außerhalb der Hauptstadt Reykjavik. Seine Sommer verbrachte er bei seinen Großeltern in und um Coleraine, Nordirland.
Wenn es um Film geht, ist Douglas zum größten Teil Autodidakt. Seine Mutter ist Isländerin und Beamtin, sein irischer Vater ist Geologe und Lehrer und lebt seit vielen Jahren in Island. Als kleiner Junge ließ ihn sein Vater mit seiner 8mm-Kamera und später mit der Videokamera der Familie zahlreiche Kurzfilme drehen.
Douglas ist regelmäßiger Preisträger des jährlichen Reykjavik Short Film Festivals, insgesamt fünf Preise für vier Filme. Im Jahr 1998 erhielt er mehrere Preise für seinen zwanzigminütigen Kurzfilm Island ist der Traum, der die Inspiration für seinen ersten Spielfilm sein sollte. Der isländische Traum brach alle Kassenrekorde in Island und wurde zu verschiedenen renommierten Filmfestivals wie Toronto, Edinburgh und Pusan eingeladen. Robert Douglas hat drei Spielfilme und einen Dokumentarfilm gedreht, sein neuester Film Eleven Men Out wurde in über 20 Ländern der Welt veröffentlicht, darunter Nordamerika, Frankreich und Deutschland. Er konkurrierte in der Panorama-Sektion der 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin, der Film wurde zu über 100 Filmfestivals eingeladen, darunter das Toronto International Film Festival und MoMA New Directors New Films in New York. Robert Douglas gilt als einer der aufregendsten jungen Filmregisseure Islands.
Seit 2007 lebt Robert in Peking, wo er zahlreiche Filmprojekte vorbereitet und an ihnen arbeitet. Ein Spielfilm über die Ex-Pat-Gemeinde in Peking wird 2013 in die Kinos kommen.
- IMDb Mini Biography By: filmdouglas